Das Forscherteam der ETH Zürich und der Universität Zürich hat mit seinem innovativen MRT-Verfahren einen Durchbruch erzielt. Durch die präzise Abbildung der Myelinscheiden im Gehirn können Ärzte den Zustand dieser Isolationsschicht genauer als jemals zuvor beurteilen. Dies ist von großer Bedeutung für die Diagnose und Verlaufskontrolle von Multipler Sklerose (MS), einer neurologischen Erkrankung mit potenziell schwerwiegenden Folgen. Weltweit sind Millionen von Menschen von MS betroffen, und dank dieser neuen Technologie können Ärzte frühzeitig eingreifen, um irreversible Schädigungen zu verhindern.
Neues MRT-Verfahren ermöglicht genaue Darstellung der Myelinscheiden bei MS
Das neu entwickelte MRT-Verfahren der ETH-Forscher ermöglicht erstmals eine deutliche Sichtbarkeit der Myelinscheiden im Gehirn. Anders als herkömmliche MRT-Geräte, die hauptsächlich auf die Signale von Wassermolekülen angewiesen sind, erfasst dieses Verfahren direkt den Myelingehalt. Dabei besteht die Besonderheit darin, dass die Myelinscheiden hauptsächlich aus Lipiden und Proteinen bestehen, die mit herkömmlichen MRTs nur ungenau und indirekt abgebildet werden können. Durch die präzisere Darstellung der Myelinscheiden können Ärzte nun eine bessere Diagnose und Verlaufskontrolle von Multipler Sklerose ermöglichen.
Das neu entwickelte Verfahren der ETH-Forscher ermöglicht es, den Myelingehalt im Gehirn präzise zu messen und die MRT-Aufnahmen mit quantitativen Zahlenwerten zu ergänzen. Diese Werte zeigen an, wie viel Myelin an einer bestimmten Stelle im Vergleich zu anderen Bereichen des Bildes vorhanden ist. Diese Informationen ermöglichen Ärzten eine genauere Einschätzung des Schweregrads und Verlaufs der Multiplen Sklerose (MS). Dunklere Bereiche und niedrigere Zahlen im Bild weisen auf eine stärkere Reduzierung der Myelinscheiden hin. Das Verfahren wurde bereits erfolgreich an gesunden Probanden getestet und hat das Potenzial, MS frühzeitig zu erkennen und den Krankheitsverlauf besser zu überwachen.
Das innovative MRT-Verfahren, das ursprünglich zur Verbesserung der Diagnose und Verlaufskontrolle von Multipler Sklerose entwickelt wurde, zeigt nun auch Potenzial für die Sichtbarkeit anderer fester Gewebetypen. Durch Tests an Gewebeproben von MS-Patienten konnte nachgewiesen werden, dass das Verfahren auch Bindegewebe, Sehnen und Bänder besser abbilden kann. Der nächste Schritt besteht darin, das Verfahren bei MS-Patienten selbst einzusetzen, um die Wirksamkeit in der klinischen Praxis zu überprüfen. Die Entscheidung über die zukünftige Verwendung des MRT-Kopfscanners liegt nun in den Händen der Industrie, die hoffentlich das Potenzial erkennt und das Verfahren auf den Markt bringt.
Das neu entwickelte MRT-Verfahren bietet zahlreiche Vorteile für die Diagnose und Verlaufskontrolle von Multipler Sklerose (MS). Es ermöglicht eine präzisere Darstellung der Myelinscheiden im Gehirn, was Ärzten helfen kann, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und den Verlauf besser zu überwachen. Darüber hinaus könnte diese Technologie die Entwicklung neuer Medikamente gegen MS erleichtern. Zusätzlich könnte das Verfahren auch bei der Visualisierung anderer fester Gewebetypen wie Bindegewebe, Sehnen und Bändern nützlich sein. Die Forscher sind zuversichtlich, dass ihr Verfahren in Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Behandlung von MS und anderen neurologischen Erkrankungen spielen wird.