Eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt, dass die finanzielle Belastung für Pflegebedürftige in Pflegeheimen im vergangenen Jahr erneut gestiegen ist. Obwohl Zuschläge eingeführt wurden, um die Eigenanteile an den pflegebedingten Aufwendungen zu begrenzen, liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung der Bewohnerinnen und Bewohner fast wieder auf dem Niveau von 2021. Eine Prognose des Instituts deutet darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen den Trend zu immer höheren finanziellen Belastungen voraussichtlich nicht nachhaltig stoppen können.
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Hohe Gesamtbelastung der Pflegebedürftigen trotz Zuschläge
Gemäß einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK wurde festgestellt, dass Pflegeheimbewohner Ende 2023 von der Pflegeversicherung eine Erstattung von 517 Euro pro Monat für ihre pflegebedingten Eigenanteile erhielten. Die Kosten für die Pflege betrugen durchschnittlich 827 Euro, hinzu kamen 1.110 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 519 Euro für Investitionskosten. Insgesamt ergab sich eine monatliche Belastung von 2.456 Euro für das Jahr 2023, was in etwa dem Niveau vor der Einführung der Entlastungszuschläge entspricht.
AOK: Trend zu höheren Eigenanteilen besorgniserregend
Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse, stellt fest, dass der Trend zu höheren Eigenanteilen in der Pflege weiterhin besteht. Im Jahr 2017 lagen die durchschnittlichen finanziellen Belastungen der Pflegebedürftigen in Rheinland-Pfalz bei 1.904 Euro, während sie heute deutlich gestiegen sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, effektive Lösungen zu finden, um die finanzielle Situation der Betroffenen zu verbessern.
Steigende Eigenanteile für Pflegekosten ab 2025 vorhergesagt
Seit dem 1. Januar 2024 wurden die Zuschläge für pflegebedingte Aufwendungen erhöht, je nach Wohndauer in einer vollstationären Pflegeeinrichtung. Die Erhöhung beträgt 10 Prozent für einen Aufenthalt von 1 bis 10 Jahren, 5 Prozent für einen Aufenthalt von 11 bis 20 Jahren, 5 Prozent für einen Aufenthalt von 21 bis 30 Jahren und 5 Prozent für einen Aufenthalt über 30 Jahren. Eine Prognose des WIdO deutet darauf hin, dass die Eigenanteile im Jahr 2025 voraussichtlich höher sein werden als im Jahr 2023.
AOK schlägt Maßnahmen vor: Eigenanteile in der Pflege reduzieren
Um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen zu begrenzen, schlägt die AOK vor, die Ausbildungskosten nicht mehr den Eigenanteilen zuzurechnen. Dadurch könnten die Pflegebedürftigen um etwa eine Milliarde Euro entlastet werden. Zudem sollten die Investitionskosten der Pflegeheime vollständig von den Ländern übernommen werden. Diese Maßnahmen könnten einen effektiven Beitrag leisten, um die steigenden Eigenanteile zu begrenzen und die finanzielle Situation der Betroffenen zu verbessern.
Herausforderung: Finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen nimmt zu
Die zunehmenden finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige in Pflegeheimen erfordern dringend weitere Lösungen, um die Betroffenen zu entlasten. Trotz einiger Maßnahmen wie der Anhebung der Zuschläge und der Dynamisierung der Leistungssätze ist absehbar, dass die Eigenanteile weiter ansteigen werden. Eine mögliche Lösung zur finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen wäre die Herausnahme der Ausbildungskosten aus den Eigenanteilen. Zusätzlich sollten die Investitionskosten der Pflegeheime vollständig von den Ländern übernommen werden. Durch diese Maßnahmen könnten die finanziellen Belastungen der Pflegebedürftigen deutlich reduziert werden.